Des Lesenden Klage – Unvollendete

Des Lesens war ich mächtig,
doch lesen konnt‘ ich nicht.
Das Alphabet verstand ich
auch formen kann ich dies
zu Worten, Sätzen, Versen.
Doch reicht das wirklich aus?
Das Wort dann zu verbinden,
verknüpft zu einem Plot?

Wenn das bloß alles wäre,
so würde ich nichts sagen.
Dann könnt ich nämlich lesen.
Nein –
es steckt noch mehr dahinter,
wie ich zuletzt erfuhr.
Aus Versen werden Bilder
gemalt aus wen’gem Text.

Es reichen die paar Worte,
geschrieben mit Bedacht,
dir so viel zu sagen,
wie tausend Seiten Text.

Beim Lesen dann zu Sehen,
das, was dahinter steckt.
Die Handlung zu erkennen,
den Sinn dann zu begreifen,
ihn richtig einzuordnen
und Schlüsse dann zu ziehen.

Wieso der fröhl’che Anfang,
der nette Dialog,
noch kaum gefüllt mit Inhalt
den einen Zweck erfüllt,
die Handlung vorbereitend
wird jeder Strang geknüpft,
er muss sich nur entfalten,
das Ende steht schon fest.

Wieso die kurze Szene,
ein kleiner Einschub nur,
nicht so wichtig scheinend,
noch so markant wird sein.

Fixiert auf kurze Szenen,
nur Strophen, Verse gar
das Ganze nicht vergessend,
den Sinn erkennend klar.

Dann nur könnt ich lesen,
erkennen was gemeint,
den Überblick behaltend
dabei Details erkennend
auch das was nicht gesagt,
was nur subtil gemeint,
zwischen klaren Worten
der Sinn sich dann versteckt

in Anspielungen, Bildern,
Metaphern, Boten gleich,
kunstvoll eingeflochten,
vom Autor mit viel Müh‘
doch kann ich sie erkennen?
Was hab ich denn davon,
kann ich nicht wirklich lesen
so viel verpass ich dann…

4 Gedanken zu „Des Lesenden Klage – Unvollendete

    • Vielen Dank ^_^
      Ist vom Stil her ein bisschen an Shakespear angelehnt. Denn eigentlich kann ich nicht reimen. Wenn man aber zwei Stunden lang Romeo und Julia hört kommt das auf einmal wie von alleine o.O

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