Gloria

Es sind manchmal die kleinen Dinge.

Langsam, Takt für Takt, zeichnen die Töne Gemälde in deinem Kopf. Ergreift der Rhythmus Gewalt von dir. Zaubert ein Lächeln auf dein Gesicht.

Du atmest ein, atmest aus. Stellst dir vor, wie die Musik sich den Weg über den Äther bis an deine Ohren, über die Ohrmuscheln bis hinein… ja, wohinein bahnt sie ihren Weg?

In deinen Kopf?

Du schüttelst denselben. Musik bewegt. Musik ergreift. Sie sitzt nicht einfach nur im Kopf!

In dein Herz?

Du atmest tief ein und überlegst. Gelangt die Musik direkt in mein Herz? Du schüttelst wieder den Kopf. Das erscheint doch ein wenig zu kitschig.

Dann denkst du vielleicht an einen Comic, auf das du irgendwie gestoßen bist.

Die Hauptpersonen sind ein Mädchen und ein Einhorn. Das Fabelwesen kommt ins Bild und sagt, es hätte ein Lied im Herzen. Es würde dort feststecken und ständig in einer Schleife spielen. Das Mädchen entgegnet, das kann nicht sein, Lieder können im Kopf stecken, aber nicht im Herzen. Doch ihr Einhorn entgegnet nur müde: „Das ist so menschlich… Musik lebt im Herzen, nicht im Kopf. Sie ist eine unergründliche, magische Kraft.“

Recht hat es, denkst du, während du das vorletzte Bild betrachtest, in dem das Mädchen ihr Einhorn nachdenklich anschaut. Gerade willst du anerkennend nicken, dann betrachtest du das letzte Bild, in dem das Fabelwesen erneut seinen Mund öffnet: „Nananananananana, BAT-MAAAAAN!“

Natürlich grinst du, vielleicht stößt du sogar ein kurzes, erheitertes Schnaufen aus.

Aber diese beiden Sätze gehen dir trotzdem nicht aus dem Sinn.

Musik lebt im Herzen, nicht im Kopf. Sie ist eine unergründliche, magische Kraft.

Musik. Sie fließt durch den Äther, Takt für Takt, Ton für Ton, Note für Note kommt sie dir näher. Trifft auf deine Haut auf. Findet den Weg zu deinem Ohr. Fließt hinein, durch dein Gehörgang. Und trifft bestenfalls mitten ins Herz. Um immer wieder zu kommen. Oder gar, um ganz zu bleiben.

Comic: http://www.gocomics.com/heavenly-nostrils/2013/10/13#.UmbWMfn7rm5

Hinterlasse einen Kommentar